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Wissenschaftlich schreiben
Wissenschaftlich schreiben

Wie schreibt man wissenschaftliche Texte? Ich schlage vier Schritte vor, wie du eine absolut beeindruckende Arbeit schreibst, und dabei erst noch weniger Aufwand hast.

Erstens: Ein Anliegen finden. Wissenschaftliche Fragestellungen sind manchmal mühsam zu finden und nehmen der Arbeit manchmal den Wind aus den Segeln, noch bevor die erste Seite geschrieben ist. Sorge dafür, dass du ein Anliegen hast, die dich und die Arbeit vorantreibt. Gute Anliegen sind: 1) Du siehst, dass jemand oder eine Kategorie von Personen leidet und möchtest diese Personen unterstützen. Zum Beispiel möchtest du Personen mit ADHS besser motivieren. 2) Du möchtest deine eigene Praxis verbessern, zum Beispiel, indem du besser wirst darin, Unterricht ruhig und positiv zu beginnen, statt Anweisungen zu erteilen und Lernende zurechtzuweisen. Dein Anliegen fokussiert dich auch – es geht darum, wie du möglichst viel umsetzen kannst mit den begrenzten Ressourcen, die dir zur Verfügung stehen.

Zweitens: Viele kurze Quellen finden. Du hast keine Zeit, 10 Bücher zu lesen, und es geht auch nicht darum, die 5 besten Artikel zu finden, die zum Thema geschrieben wurden. Stattdessen: Sammle viele kurze Texte, mehr ist mehr. Lies Rezensionen von Büchern statt der Bücher. Wenn einige Autor*innen davon merkwürdige Thesen in die Welt setzen: Gut, du kannst zeigen, dass du mehr als eine Meinung kennst und das einordnen kannst. Wenn nicht alle wirklich ins Thema passen: Gut, du kannst zeigen, dass du auch über das Thema hinaus informiert bist und schreibst dann «Nicht eingegangen wird auf die Situation in Schweden (Halsiger, 2019)», das lässt dich sehr kompetent erscheinen.

Drittens: Relevanz belegen. Am Anfang der Arbeit schreibst du erstmal, warum das denn wichtig ist. Das ist üblicherweise sehr gut zu belegen, da alle anderen Leute, die dazu publizieren, ihre Texte ebenfalls beginnen, indem sie die Relevanz belegen. Du kannst hier also üblicherweise mit wenig Aufwand schonmal stark loslegen und dein Anliegen sowie auch die Sorgfalt deiner Arbeit in Szene setzen.

Viertens: Gliederungen herausarbeiten. Gliederungen helfen, deine Wahrnehmung und dein Handeln zu organisieren und machen es einfacher, deine Arbeit zu schreiben und die einzelnen Teile aufeinander zu beziehen. Eine Gliederung ist alles, was das Feld unterteilt: Vielleicht gibt es vier Typen von Lernenden, drei Aspekte der Verarbeitung, fünf Handlungsfelder, sieben Stufen der Entwicklung. Wenn deine Arbeit voranschreitet, dann kannst du immer Bezug nehmen, welchen Aspekt du gerade anschaust, du kannst Beobachtungen einordnen, du kannst am Ende beurteilen, was du geleistet hast und was noch offen ist.

Zu jedem der vier Punkte habe ich ein Video gemacht, schau es dir an, es macht es einfacher, eine gute Arbeit zu schreiben. Und es spart dir möglicherweise sehr viel Zeit.






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