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So geht Seminarplan
So geht Seminarplan

Welche Funktionen hat ein Seminarplan?

Da ich agil unterwegs bin, gibt es keine Vorbereitungsaufträge und keine Themen, die zu einer bestimmten Stunde anfallen. Ich denke aber, es gibt ohnehin noch mehr und bessere Verwendungen für Seminarpläne, als dass man Arbeitsanweisungen aufgibt oder Listen macht mit Themen, von denen die Studierenden zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht viel verstehen. Beides ist nicht sehr motivierend und oft auch nicht sehr verständlich.

Ich habe deshalb begonnen, einige zusätzliche Funktionen von Seminarplänen zu erforschen.


Seminarpläne können Komplexität vereinfachen. Der Plan oben stammt von unserem so genannten Integrationsmodul, in dem Studierende Unterricht planen und durchführen, dabei ein Anliegen zu Heterogenität bearbeiten, Unterrichtsdaten erheben und auswerten und einen Schlussbericht anfertigen.

Wir haben die Struktur des Moduls relativ direkt von einem bestehenden Modul in einem anderen Studiengang übernommen – dort umfasste die Handreichung an die Studierenden 11 Seiten mit klein geschriebenem Text sowie leuchtend roten und grünen Textboxen für speziell wichtige Dinge, die im Fliesstext vielleicht noch nicht deutlich (oder bedrohlich) genug dargestellt waren.

Ein Textdokument existiert bei uns ebenfalls, es ist aber drastisch kürzer und wird praktisch vollständig im Seminarplan abgebildet: Was der Reihe nach passiert, wie wir die Studierenden unterstützen, worauf wir achten bei der Beurteilung.


Im Rahmen eines Hochschulprojekts arbeite ich mit einer Lehrperson aus der Praxis zusammen. Da die Lehrperson bis 5 Minuten vor Seminarbeginn noch arbeitet, kann sie nicht vor Ort sein, sondern schaltet sich aus ihrem Kindergarten zu. Um den Kontext zu liefern, habe ich den Kindergarten abgezeichnet und auf dem Seminarplan abgedruckt, so dass die Studierenden ein gutes Bild haben, wie es bei ihr aussieht, auch wenn sie mit der Kamera in ihrem Kindergarten umhergeht.

Ein Nebeneffekt ist, dass der Seminarplan die Ausrichtung des Seminars sehr klar aufzeigt: Wir beginnen mit allgemeinen Betrachtungen (die sich bereits stark auf die Praxis beziehen) und nehmen dann in den Fokus, wie wir und Sabine das ganz konkret in einem Kindergarten umsetzen.


Dieses Semester habe ich eine Funktion entwickelt, mit der Studierende gleich auf dem Plan sehen, was sie bereits bearbeitet haben. Es gibt folgende Symbole:

  • Leeres Dreieck: Hier wurde noch nichts hochgeladen.
  • Baustellen-Tafel (nicht abgebildet): Die Gruppe ist am Arbeiten.
  • Häkchen auf weiss: Die Gruppe hat ihre Bearbeitung (vorerst) abgeschlossen.
  • Häkchen auf blau: Ich habe Feedback zur Bearbeitung hinterlegt.

Die Pläne sind mit Moodle und meinem eigenen System (Schrummel) integriert, so dass sowohl ich als auch die Studierenden schnell eine Übersicht haben, wie sie und die anderen Gruppen vorankommen, und auch eine Übersicht erlangen, wie weit sie im Kompetenzaufbau im Hinblick auf die Ziele des Seminars vorankommen.


Ich wollte immer mal ein pädagogisches Wimmelbild machen, bin aber nie dazu gekommen. Dieser Seminarplan zu einer Statistikveranstaltung geht schonmal in diese Richtung und erlaubt eine spielerische Lernstandsprüfung, indem die relevanten Konzepte mit kleinen Bildern illustriert sind, die man verstehen und erklären kann, wenn man die entsprechenden Aufgaben bearbeitet hat.

Wenn du meinen Statistik-Kurs besucht und die entsprechenden Aufgaben bearbeitet hast, dann kannst du idealerweise den «Publication Bias» erklären anhand der kleinen Grafik und auch sagen, was ein Papierkorb damit zu tun hat (oder was wir in diesem Papierkorb finden würden). Oder was die Anführungszeichen bei Skalen»konsistenz» oder die Wackel-Klammern bei der multiplen Regression bedeuten.






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